Unsere Highlights von der EGU General Assembly 2025
06.05.2025
Wir waren auf der European Geosciences Union General Assembly 2025 vertreten. Hier eine Übersicht unserer Präsentationsthemen.
06.05.2025
Wir waren auf der European Geosciences Union General Assembly 2025 vertreten. Hier eine Übersicht unserer Präsentationsthemen.
© Nexus Research Group
Wir waren bei der European Geosciences Union (EGU) in Wien vertreten - Europas wichtigster Fachkonferenz im Bereich der Geowissenschaften. Die EGU verammelte tausende Wissenschaftler*innen aus der ganzen Welt in der österreichischen Hauptstadt, um aktuelle Forschungsergebnisse vorzustellen und gemeinsam über Lösungen für aktuelle globale Herausforderungen zu diskutieren.
Wir haben unsere aktuelle Forschung auf der EGU vorgestellt - Vorträge zum Thema nachhaltige Landnutzung, Wasserressourcenmanagement und Auswirkungen des Klimawandels auf Ökosysteme. Allesamt Themen, die für eine nachhaltige Zukunft von zentraler Bedeutung sind.
Im Folgenden geben wir einen Überblick über unsere Präsentationsthemen:
Prof. Marianela Fader stellte die Ergebnisse ihrer systematic literature review zum Potenzial von Sequential Cropping (SQ) als nachhaltige landwirtschaftliche Strategie innerhalb Europas vor. Sequential Cropping bedeutet, dass dieselbe Fläche innerhalb eines Jahres mehrmals zum Anbau von Pflanzen genutzt wird. In vielen Ländern des globalen Südens weit verbreitet, ist die Praktik innerhalb Europas nach wie vor kaum vertrete - mit einigen Ausnahmen im Mittelmeerraum. Doch der Klimawandel könnte auch in Europa das Potenzial für mehr SQ in der Landwirtschaft drastisch erhöhen: Prof. Faders Analyse zeigte, dass SQ die Bodenqualität verbessern, Wasserverfügbarkeit besser nutzen, Biodiversitöt fördern und sogar Ernteerträge erhöhen kann. Die Arbeit identifiziert SQ als vielversprechende Praktik für eine nachhaltige Intensivierung der Landwirtschaft in Europa.
Christoph Jörges präsentierte einen innovativen Ansatz zur saisonalen Ertragsprognose vor, für den Satellitendaten des Copernicus Sentinel-3 mit dem LPJmL Vegetationsmodell kombiniert werden. Durch maschinelles Lernen und Datenassimilierung integriert seine Herangehensweise den Nahe-Echtzeit-Vegetationsindikator FAPAR in das physikalische Pflanzenmodell. Diese Methode liefert ein detailliertes Bild des Pflanzenwachstums und kann eine Grundlage für ein skalierbares Frühwarnsystem für die Ernährungssicherheit in ganz Europa bilden.
Elisabeth Probst untersuchte Möglichkeiten zur ressourceneffizienten Intensivierung der Landwirtschaft im Donauraum, einer der fruchtbarsten, aber vielerorts durch Wassermangel kaum landwirtschaftlich genutzten Regionen Europas. Mithilfe des hochauflösenden PROMET-Modells analysierte sie die Auswirkungen von Bewässerung und Düngung auf die Erträge auf die Ernteerträge, den Wasserverbrauch und sektorale Zielkonflikte (z.B. mit der Wasserkraftnutzung). In ihrer Arbeit identifiziert sie Hotspots ineffizienter Wassernutzung und Gebiete mit hohem Potenzial für eine nachhaltige Intensivierung. Besonders im grenzüberschreitenden Kontext der Donau liefert das Modell wertvolle Entscheidungsgrundlagen.
Mariangela Varela thematisierte die Auswirkungen von Snow Droughts (Perioden mit ungewöhnlich wenig oder ganz ohne Schneefall im Winter) auf das Pflanzenwachstum in der nördlichen Hemisphäre. Diese führen zu einem geringeren Wasserrückhalt im Schneepack und in der Folge zu Bodenwasserdefiziten im Frühjahr – mit direkten Auswirkungen auf die Produktivität von Pflanzen. Mit dem LPJmL-Modell analysierte sie, wie solche Schneemangelperioden die Kohlenstoffaufnahme (GPP) im Frühjahr beeinflussen und sogar „Folgeeffekte“ auf den Sommer nach sich ziehen. Ihre Forschung liefert neue Erkenntnisse darüber, wie Klimaveränderungen im Winter Ökosystemfunktionen weit über die Schneesaison hinaus beeinflussen können.